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WARUM DIE AUSTRALIER DEN OSTERHASEN ABSCHAFFEN WOLLEN UND ANDERE SKURRILE OSTERTRADITIONEN

Gleich vorweg: Mit den christlichen Hintergründen eines Osterfests habe ich nichts am Hut. Für mich persönlich bedeutet Ostern Zusammenkommen von Familie und Freunden und Eier suchen mit meiner Nichte Elena und meinem Neffen Lukas.

Unsere heimischen Osterbräuche kennt (vor allem) jedes Kind: Osternester suchen, Eierpecken, Osterschinken essen, Ausschau nach dem Osterhasen halten. Eine Freundin von mir erzählte mir vor einigen Tagen, dass gerade dieser Punkt von den Kleinsten sehr ernst genommen wird. Ein Kindergartenfreund ihrer kleinen Tochter posaunte im Kindergarten lauthals hinaus, dass es doch keinen Osterhase gäbe, sondern die Eltern die Nester im Garten verstecken würden. Entsetztes Schweigen in der Kindergruppe. Zum Glück kann die Tochter meiner Freundin ihren neunmalklugen Kindergartenfreund sehr überzeugend Kontra geben können: Das könne gar nicht sein, denn sie erinnere sich ganz genau, im letzten Jahr die Spuren des Osterhasen im Schnee entdeckt zu haben.

Auf der Suche nach dem Osterhasen stößt man in anderen Ländern auf Sitten und Gebräuche, die ähnlich skurril sind wie unsere Vorstellung vom Osterei versteckenden Hasen. Ein paar wenige davon habe ich hier zusammen geschrieben:

Was Ostern mit der Größe von philippinischen Kindern zu tun hat

Auch auf den Philippinen gehören Hasen und bunt bemalte Eier zum Osterfest. Die Filipinos haben aber auch eine sehr eigene Ostertradition: Während die Osterglocken läuten, heben die Eltern ihre Kinder am Kopf hoch. Sie sind davon überzeugt, dass die Kinder durch dieses österliche Ritual größer wachsen. Nun gut, jedenfalls harmloser als die Kreuzigungen am Karfreitag, für die Philippinen ansonsten auch bekannt sind.

Warum in den USA Kochlöffel zu Ostern ausverkauft sind

In einem abgegrenzten Gartenbereich des Weißen Hauses findet alljährlich zum Osterfest das sogenannte Eierrollen statt. Kinder rollen ihre bunt bemalten Eier mit großen Holzlöffeln um die Wette. Initiiert wurde diese Tradition 1810 von der Frau des damaligen Präsidenten James Madison. Der Präsident ist nach wie vor anwesend und überreicht den Teilnehmer/innen ein signiertes Osterei.

Warum die Australier den Osterhasen abschaffen wollen

In Australien hat der Hase keinen guten Ruf und das hat er seinem Verwandten, dem Kaninchen, zu verdanken. Dieses wurde von europäischen Siedlern vor rund 150 Jahren eingeführt und hat sich – wie Karnickel das eben so tun – gehörig ausgebreitet und einheimische Tierarten verdrängt. Heute gibt es in Australien ungefähr 16mal mehr Kaninchen als Menschen. Kurzerhand haben die Australier den heimischen Nasenbeutler Bilby, der wie der Hase ein weiches Fell und lange Ohren hat, zum Ersatz-Osterhasen ernannt und der macht in den letzten Jahren steil Karriere.

Wie Mexikaner in der Osterzeit mit den Politikern ihres Landes abrechnen

Zu Ostern fabrizieren Mexikaner bunten Figuren aus Pappmache oder aus Stroh. Diese stellen entweder Judas oder den Teufel oder einen unbeliebten Politiker dar und werden öffentlich angezündet und verbrannt. So wird der Sieg des Guten über das Böse gebührend gefeiert.

Und nun noch ein Buchtipp für dich, falls du mehr über die unterschiedlichen Ostertraditionen wissen willst: Hano Hanoqitho - Frühling und Osterzeit hier und anderswo.

Foto: © west - Fotolia

Ostern einmal anders
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